Was bedeutet eigentlich der Satz „Gott liebt mich“? Was möchte Gott uns damit sagen und was heißt das für uns?
Es gibt ein Lied von Cory Asbury, das diesen Begriff ziemlich gut erklärt: „Reckless Love“ (Link siehe unten).
In dem Lied heißt es im Refrain „the overwhelming, never-ending, reckless love of God“ („die überwältigende, nie-endende, waghalsige Liebe Gottes“)
Die ersten beiden Beschreibungen sind einfach mit dem typischen Bild von Gottes Liebe in Verbindung zu bringen. Aber wieso waghalsig? Andere Übersetzungen des Wortes „reckless“ sind auch leichtsinnig, unverantwortlich oder sogar rücksichtslos, also eher sehr negativ behaftete Wörter. Doch negativ ist es hier ganz und gar nicht gemeint.
Um diesen Text zu verstehen, hilft es in der Bibel Lukas 15 aufzuschlagen, denn Cory Asbury schrieb dieses Lied im Zusammenhang mit einigen Parabeln aus diesem Kapitel.
Zum einen das Gleichnis vom verlorenen Sohn, das einigen vielleicht bekannt ist. (Lukas 15, 11-32)
In diesem Gleichnis geht es um einen Mann, der zwei Söhne hatte. Eines Tages kam der jüngere zu seinem Vater und bat um seinen Anteil des Erbes das ihm zusteht. Nachdem sein Vater ihm das Geld gegeben hatte, ging der Sohn fort und verschleuderte all sein Geld bis er irgendwann kurz vorm Verhungern stand. Er beschloss zu seinem Vater zurückzukehren und ihn zu bitten, als einer seiner Tagelöhner zu arbeiten, denn er sah sich selbst nicht mehr als würdig an, sein Sohn zu sein. Doch als er zuhause ankam, rannte ihm sein Vater entgegen, umarmte ihn und ließ sofort ein großes Fest feiern, weil er seinen Sohn wieder zurück hatte. Der ältere Sohn hingegen wurde neidisch auf seinen Bruder und zornig auf seinen Vater. Der Vater aber meinte nur: Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mir gehört, gehört auch dir. Aber jetzt mussten wir doch feiern und uns freuen; denn dieser hier, dein Bruder, war tot, und nun lebt er wieder; er war verloren, und nun ist er wiedergefunden.
Es war absolut rücksichtslos vom Vater gegenüber seinem älteren Sohn den jüngeren wieder ohne weiteres liebevoll aufzunehmen, als wäre nichts passiert, denn eigentlich müsste er unglaublich enttäuscht von seinem Verhalten sein. Der ältere hingegen hat sich stets verantwortungsbewusst verhalten und ist bei seinem Vater geblieben.
Aber der Vater hat seinen Sohn so sehr geliebt, dass er ihm alles vergeben hat und sich unendlich gefreut hat, dass er wieder da war. Und auf dieselbe Weise liebt Gott uns Menschen, und selbst, wenn wir einen Fehler gemacht haben, oder eine Weile nicht bei ihm waren, vergibt er uns und nimmt uns als ein geliebtes Kind wieder auf.
Ein weiteres Beispiel für Gottes Liebe zeigt sich in dem Gleichnis vom verlorenen Schaf. (Lukas 15 4-6)
Angenommen, einer von euch hat hundert Schafe, und eins davon geht ihm verloren. Lässt er da nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voller Freude auf seine Schultern und trägt es nach Hause. Dann ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir! Ich habe das Schaf wiedergefunden, das mir verloren gegangen war.
Dieses Gleichnis kommt sogar direkt im Lied von Cory Asbury vor: „fights till I’m found, leaves the ninety-nine“ (er gibt nicht auf bis er mich gefunden hat, lässt 99 andere zurück).
Hier ist es ganz deutlich: der Hirte lässt alle seine Schaffe zurück, nur um ein einziges das verloren gegangen ist zu suchen. Dieses Verhalten ist total unverantwortlich gegenüber den 99 Schafen, aber es zeigt wie groß Gottes Liebe für uns ist. Er läuft uns nach und sucht uns bis er uns gefunden hat, er gibt nicht auf und es gibt nichts was er nicht für uns tun würde: „There’s no shadow you won’t light up, mountain you won’t climb up, coming after me. There’s no wall you won’t kick down, lie you won’t tear down, coming after me. “ (Da ist keinen Schatten den du nicht erleuchten würdest, Berg denn du nicht erklimmen würdest, um mir nachzugehen. Da ist keine Mauer die du nicht zerstören würdest, Lüge die du nicht vertreiben würdest, um mir nachzugehen.)
Doch womit haben wir diese Liebe verdient? Was müssen wir tun damit Gott uns liebt?
Die Antwort ist einfach: Gar nichts!
Gottes Liebe ist bedingungslos und gilt für Jeden, ohne Ausnahme!
Dennoch würden wir es von alleine nie schaffen eine Beziehung zu Gott aufzubauen, denn wir Menschen haben ein großes Problem: die Sünde.
Die Sünden, die wir begehen, ob groß oder klein, ob beabsichtigt oder unbewusst, bilden eine Mauer zu Gott, die wir alleine nicht überwinden können.
Aber Gott kann es.